Bauprojekt Alto 30

ALTO30: Interview mit den Architekten Demmel und Hadler

4. Juni 2025
Wohnen weitergedacht. Im Münchner Stadtteil Aubing entsteht mit ALTO30 das besondere Wohnprojekt der Hönninger Wohnbau GmbH: modern, nachhaltig und eingebettet in einen der letzten intakten Dorfkerne der Stadt. Im Interview äußern die Architekten Bernhard Demmel und Gerald Hadler der demmel und hadler gmbh interessante Gedanken – über die Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen, ihre Haltung zur Architektur und die Herausforderungen und Besonderheiten von ALTO30.
Architekt Gerald Hadler berücksichtigt bei seinen Planungen verschiedene Anforderungen an zeitgemäße Architektur

Welche Anforderungen stellt Wohnen heute an die Architektur?

Wohnen ist heute weit mehr als das reine Bereitstellen von Räumen. Die Anforderungen an Architektur haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert – und mit ihnen der Anspruch an die Gestaltung von Wohnraum. Vier Aspekte stehen dabei im Mittelpunkt:

Flexibilität. 
Unsere Lebensverhältnisse verändern sich stetig – sei es durch neue Arbeitsmodelle, familiäre Entwicklungen oder individuelle Lebensentwürfe. Wohnräume müssen deshalb so gestaltet sein, dass sie sich an diese Veränderungen anpassen können. Das gelingt, wenn Grundrisse möglichst funktional neutral organisiert sind und Räume flexibel kombiniert oder neu genutzt werden können. Architektur schafft so die bauliche Grundlage für ein anpassungsfähiges Zuhause.

Nachhaltigkeit. 
Ein zukunftsfähiger Wohnraum muss ökologische Verantwortung übernehmen. Das bedeutet, schon bei der Planung auf CO-schonende Herstellungs- und Betriebsprozesse zu achten und möglichst natürliche Materialien einzusetzen. Diese sorgen nicht nur für ein gesundes Raumklima, sondern belasten auch kommende Generationen nicht. Gleichzeitig sichern sie langfristig den Wert der Immobilie – sowohl gesellschaftlich als auch individuell.

Bezahlbarkeit.
 Trotz aller gestiegenen Anforderungen darf die Wirtschaftlichkeit nicht aus dem Blick geraten. Wohnraum muss bezahlbar bleiben. Daher ist es wichtig, im gesamten Planungs- und Bauprozess genau zu prüfen, welche Maßnahmen sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar sind. Es geht darum, Komplexität zu reduzieren und clevere, durchdachte Lösungen zu finden, die sowohl funktional als auch finanziell tragfähig sind.Emotionale Bindung.
 Wohnraum ist immer auch Lebensraum – und der soll nicht nur funktionieren, sondern auch berühren. Eine gute Architektur schafft Räume, zu denen Menschen eine emotionale Beziehung aufbauen können. Räume, die man schätzt, in denen man sich zu Hause fühlt, die man mit positiven Gefühlen verbindet. Diese emotionale Qualität ist oft entscheidend dafür, ob ein Haus wirklich ein Zuhause wird.

Wie wird sich Wohnen Ihrer Meinung nach in Zukunft entwickeln?

Die heutigen Anforderungen an Wohnraum – Flexibilität, Nachhaltigkeit, Bezahlbarkeit und emotionale Qualität – werden auch in Zukunft bestehen bleiben, sich jedoch weiterentwickeln und vertiefen. Dabei ist entscheidend, dass wir den Blick für das Wesentliche nicht verlieren.

Im Zentrum steht der Mensch – mit seinen oft erstaunlich einfachen, aber zugleich tiefgreifenden Bedürfnissen. Wohnen bewegt sich dabei immer im Spannungsfeld zwischen Individualität und Gemeinschaft. Zukünftige Wohnkonzepte müssen diesem Spannungsfeld gerecht werden: Sie sollen Raum für Rückzug und persönliche Entfaltung bieten, zugleich aber auch gemeinschaftliches Leben ermöglichen – sei es durch nachbarschaftliche Strukturen, gemeinschaftlich genutzte Flächen oder neue Wohnformen.

Architektur wird sich also noch stärker an der Lebensrealität orientieren müssen – mit intelligenten, anpassungsfähigen Lösungen, die nicht nur funktional und ökologisch sinnvoll sind, sondern auch soziale und emotionale Aspekte in den Mittelpunkt rücken. Nur so kann Wohnen auch in Zukunft gelingen.

Eine Entwurfsskizze zeigt, wie harmonisch sich das neue Wohnensemble ALTO30 in den Bestand einfügt

Welche Ziele hatten Sie für das Bauprojekt ALTO30?

Das Projekt ALTO30 sollte ein Wohnraumkonzept verwirklichen, das den heutigen Anforderungen an Architekturgerecht wird. Ein zentrales Ziel war es, Wohnungen für ganz unterschiedliche Lebenssituationen zu schaffen: vom kompakten Zuhause für ein bis zwei Personen bis hin zu großzügigeren Einheiten für Familien jeder Altersstruktur. Vielfalt und Anpassungsfähigkeit standen dabei im Vordergrund.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die sinnvolle Verbindung von Innen- und Außenräumen sowie von privaten und gemeinschaftlichen Bereichen. Es ging darum, gut nutzbare, individuelle Rückzugsorte zu schaffen, die zugleich offen und harmonisch in das Gesamtensemble eingebunden sind. Innen und Außen sollten sich nicht ausschließen, sondern ergänzen.

Zudem stand das Projekt unter dem Anspruch, mit den eingesetzten Ressourcen – sei es Material, Energie oder finanzielle Mittel – verantwortungsvoll umzugehen. Nachhaltigkeit wurde dabei nicht nur als ökologisches Prinzip verstanden, sondern auch als soziale und wirtschaftliche Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit und den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern.

Schließlich sollte ALTO30 nicht einfach irgendwo stehen, sondern eine architektonisch stimmige Antwort auf die besondere historische Situation des Standorts geben – und Räume schaffen, mit denen sich die Menschen identifizieren können. Orte, die man gerne bewohnt und schätzt.

Gerald Hadler in den Räumen der demmel und hadler gmbh in München

Gab es darüber hinaus spezielle Herausforderungen beim Bauprojekt ALTO30?

Die größte Herausforderung bestand darin, die ambitionierten Ziele des Projekts mit einer wirtschaftlich tragfähigen Lösung zu vereinen. Es ging nicht nur darum, qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen, sondern auch darum, diesen für die zukünftigen Bewohner bezahlbar zu halten – sowohl beim Erwerb als auch im laufenden Betrieb.

Gerade unter dem Anspruch der Nachhaltigkeit stellte dies eine besondere Aufgabe dar: Denn neben den finanziellen Aspekten galt es auch, den ökologischen Fußabdruck des Projekts möglichst gering zu halten. Die Kunst lag darin, Materialwahl, Bauweise und Energiekonzept so aufeinander abzustimmen, dass ein sinnvolles Gleichgewichtzwischen ökologischer Verantwortung und ökonomischer Realisierbarkeit entstand.

Diese Balance zu finden war anspruchsvoll – aber auch essenziell, um ein zukunftsfähiges, nachhaltiges und zugleich alltagstaugliches Wohnprojekt zu verwirklichen.

Wie würden Sie ALTO30 aus Ihrer Sicht beschreiben?

ALTO30 ist für uns ein lebendiger und lebenswerter Ort – zukunftsorientiert in seiner Ausrichtung und zugleich mit großem Respekt gegenüber dem bestehenden Umfeld gestaltet.

Das Projekt fügt sich harmonisch in den historischen Dorfkern von Aubing ein – an einem Standort, der zentral gelegen ist und dennoch Raum für Rückzug und Individualität bietet. Jede Wohnung, jedes Haus verfügt über gut nutzbare, abgeschirmte Lebensbereiche, die sowohl im Innen- als auch im Außenraum hohe Aufenthaltsqualitätschaffen.

So ist ein Wohnensemble entstanden, das Gemeinschaft und Privatheit in Einklang bringt – und dabei den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

ALTO30 stellt den Menschen in den Mittelpunkt, im Einklang zwischen Privatheit und Gemeinschaft

Was macht die Wohneinheiten von ALTO30 besonders?

Es ist die ausgewogene Verbindung von Nachhaltigkeit, individueller Nutzbarkeit, Wirtschaftlichkeit und ästhetischer Qualität, die die Wohneinheiten von ALTO30 besonders macht.

Jede Entscheidung – von der Planung bis zur Ausführung – wurde daraufhin geprüft, ob sie diesen vier Aspekten gerecht wird. Das Ergebnis sind durchdachte, vielseitig nutzbare Wohnräume, die nicht nur funktional überzeugen, sondern auch gestalterisch ansprechend sind.

Hinzu kommt die gelungene Integration in den historischen Ortskern von Aubing – einem der wenigen noch weitgehend intakten Dorfkerne Münchens. ALTO30 versteht sich hier nicht als Fremdkörper, sondern als Bereicherung: ein neues Kapitel, das sich respektvoll in die gewachsene Struktur einfügt und gleichzeitig zukunftsweisende Wohnformen anbietet.

Vielen Dank an die Architekten der demmel und hadler gmbh für ihre Zeit, die interessanten Informationen und die Einblicke in ihre Arbeit am Neubauprojekt ALTO30.



 

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