Immobilienwissen & Markttrends

Wärmepumpen: Heizen mit der Kraft der Umwelt

2. Mai 2025
Wer heute baut, denkt langfristig. Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen spielen bei der Entscheidung für ein Heizsystem eine zentrale Rolle. Kein Wunder also, dass Wärmepumpen in Neubauten und energetisch sanierten Häusern immer häufiger zum Einsatz kommen. Doch was genau steckt hinter dieser Technik? Welche Arten von Wärmepumpen gibt es und für wen lohnt sich welche Lösung? In diesem Beitrag geben wir einen verständlichen Überblick über die wichtigsten Fakten rund um das umweltfreundliche Heizen mit Wärmepumpen.
Erdwärme, Grundwasser, Luft – in den Elementen steckt Energie, die mit Wärmepumpen nutzbar gemacht wird

Was ist eine Wärmepumpe – einfach erklärt

Eine Wärmepumpe nutzt die Energie, die in Luft, Erde oder Wasser gespeichert ist, um Gebäude zu beheizen. Das Prinzip erinnert an einen Kühlschrank – nur umgekehrt: Während der Kühlschrank Wärme nach außen abgibt, zieht die Wärmepumpe Wärme von außen ins Haus.

Das funktioniert mithilfe eines technischen Kreislaufs:

  • Ein Kältemittel nimmt die Umweltwärme auf.
  • Ein Verdichter erhöht den Druck, wodurch die Temperatur steigt.
  • Die gewonnene Wärme wird über einen Wärmetauscher an das Heizsystem abgegeben.
  • Anschließend entspannt sich das Kältemittel wieder – der Kreislauf beginnt von vorn.

Dieser Prozess ist erstaunlich effizient: Aus 1 kWh Strom lassen sich – je nach Wärmepumpentyp – bis zu 4 kWh Heizwärme erzeugen.

Die drei gängigsten Wärmepumpenarten im Überblick

1. Luft-Wasser-Wärmepumpe

Diese Wärmepumpe nutzt die Außenluft als Energiequelle. Sie saugt Umgebungsluft an, erhitzt darüber ein Kältemittel und gewinnt so Wärme für das Heizsystem.

Vorteile:

  • Einfache und schnelle Installation
  • Geringe Anschaffungskosten
  • Ideal für Neubauten mit guter Dämmung

Nachteile:

  • Effizienz sinkt bei sehr kalten Außentemperaturen
  • Hörbare Betriebsgeräusche im Außenbereich

Fazit: Besonders geeignet für Einfamilienhäuser in gut gedämmter Bauweise.

2. Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme)

Diese Variante nutzt die konstante Wärme im Erdreich – über Erdwärmesonden (tief gebohrt) oder Flächenkollektoren (flach verlegt).

Vorteile:

  • Hohe Effizienz, auch im Winter konstant
  • Langlebiges, stabiles System
  • Keine sichtbaren Außengeräte

Nachteile:

  • Höhere Investitionskosten
  • Erfordert behördliche Genehmigungen und Platz auf dem Grundstück

Fazit: Ideal für Neubauten mit ausreichend Fläche oder bei Bauprojekten mit langfristiger Planung.

3. Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Diese Wärmepumpe gewinnt Energie aus dem Grundwasser – einer besonders konstant temperierten Wärmequelle.

Vorteile:

  • Höchste Effizienz unter den drei Typen
  • Besonders stabile Wärmezufuhr

Nachteile:

  • Genehmigungspflichtig
  • Nur möglich, wenn ausreichend und zugängliches Grundwasser vorhanden ist

Fazit: Eine Option für Grundstücke mit besonderen geologischen Voraussetzungen, aber auch mit besonderem Planungsaufwand verbunden.

Praxisbeispiel: Grundwasser-Wärmepumpe im Neubauprojekt ALTO30

Wie sich eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe konkret im Neubau einsetzen lässt, zeigt das Wohnbauprojekt ALTO30 in München-Aubing, das derzeit von der Hönninger Bauunternehmung realisiert wird. Hier werden die Vorteile der Grundwassernutzung konsequent in ein nachhaltiges Energie- und Klimakonzept integriert.

Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt Florian Schnell, Geschäftsführer Schlüsselfertiges Bauen bei der Hönninger Bauunternehmung, erklärt:

„Für unser aktuelles Wohnbauprojekt ALTO30 in Aubing bietet sich die Grundwassernutzung an, da das Grundwasser sehr hoch ansteht und in großer Menge vorhanden ist – also ideale Voraussetzungen für eine Grundwasser-Wärmepumpe. Das Wasser wird von den Brunnen zur Heizzentrale im Gebäude geleitet und dort über Wärmetauscher und Wärmepumpen für die Heiz- oder Kühlleistung genutzt. Nachdem das Wasser verwendet wurde, wird es in die Fließrichtung des Grundwassers zurückgeführt – in Sickerbrunnen. Und das ganze System wird genau überwacht: Wie viel Wasser wird gefördert, welche Temperatur hat es und mit welcher Temperatur wird es wieder zurückgeführt.“

Das Beispiel macht deutlich: Eine durchdachte Planung, die die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt, ist entscheidend für den erfolgreichen Einsatz dieser Technologie. Wenn Standort, Fachwissen und Umsetzung ineinandergreifen, kann eine Grundwasser-Wärmepumpe sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich überzeugen.

 

Allgemeine Vorteile von Wärmepumpen

  • Klimafreundlich: Wärmepumpen verursachen kaum CO₂ – vor allem in Kombination mit Ökostrom oder Photovoltaik.
  • Zukunftssicher: Sie erfüllen bereits heute viele gesetzliche Anforderungen für Neubauten.
  • Niedrige Betriebskosten: Bei gut gedämmten Häusern sind Wärmepumpen oft günstiger im Betrieb als Öl- oder Gasheizungen.

Fördermöglichkeiten: Staatliche Zuschüsse machen den Einstieg attraktiver.

Wärmepumpen sind effizient und klimafreundlich – und können die Heizkosten gering halten

Worauf man achten sollte

So überzeugend Wärmepumpen in vielen Bereichen auch sind – sie passen nicht zu jeder Immobilie. Vor allem bei Altbauten mit hoher Heizlast oder schlechter Dämmung stoßen Luft-Wasser-Systeme an ihre Grenzen. Auch die notwendigen Umbauten (z. B. Flächenheizungen) sollten im Vorfeld einkalkuliert werden.

Für Bauherren bedeutet das: Eine Wärmepumpe ist dann sinnvoll, wenn sie zum gesamten energetischen Konzeptpasst – und genau hier zeigt sich der Vorteil eines gut geplanten Neubaus. Denn moderne Gebäude lassen sich von Anfang an optimal auf die Technik abstimmen.

Fazit: Wärmepumpen sind die Heiztechnik der Zukunft – wenn sie gut geplant sind

Ob beim Neubau oder bei der energetischen Sanierung: Wer heute in eine Immobilie investiert, sollte das Thema Wärmepumpe unbedingt in Betracht ziehen. Die Technik ist erprobt, effizient und klimafreundlich – besonders in Kombination mit einer Bauweise, die den Anforderungen moderner Energieeffizienz entspricht.

Eine fachkundige Beratung und durchdachte Planung sind dabei entscheidend. Denn je besser Wärmepumpe und Haus aufeinander abgestimmt sind, desto größer ist der langfristige Nutzen.



 

Wir kaufen Ihr Grundstück: 08091 5508-111 Mehr Infos